Wettbewerb für das Museum der Stiftung Preussischer
Kulturbesitz,
Berlin-Tiergarten
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Bereits 1957 war geplant worden im Rahmen des
"Kulturforums Berlin" das Gebiet der alten Museumsinsel mit fünf
Bauten für Museen und für Kultur um die St. Matthäus-Kirche herum zum Bereich
an den Tiergarten Berlin-West auszuweiten. 1966 nahmen an dem Wettbewerb 113
Architekten teil. Nachdem man 8 Architekten erwählt hatte, führte man einen
weiteren Wettbewerb mit diesen und 8 weiteren eingeladenen Architekten durch,
zu denen Sep Ruf gehörte. Sep Ruf's Teilnahme wurde 1966 leider nicht
prämiert. Sein eleganter Entwurf sah ein Ensemble von Pavillonbauten mit Atrien
und schwebenden Flachdächern vor, die hell und eindrucksvoll über die große
Fläche verteilt, ein weites Gelände mit Kunst und Natur und weiten Blicken auf
den Tiergarten freigaben. Damit richtete sich Sep Ruf nach dem berühmten Bau, der
1965 von Mies van der Rohe errichtet worden war: die Neue
Nationalgalerie.
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(Interessanter Link:
www.stadtentwicklung.berlin.de/planen/staedtebau-projekt/kulturforum /de/geschichte/1945_bis_1989/index.shtml
) |
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(Weiterführender Link:
www.kulturforum-berlin.com/ )
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Planungsgutachten Evangelisch-katholisches Zentrum
Baunatal, Landkreis Kassel
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Anfang 1966 bat ihn Domkapitular Prälat Professor Pralle vom
Bischöflichen Generalvikariat in Fulda, zu dieser Zeit arbeitete er mit Sep Ruf
im Kunstausschuss in Fulda zusammen, an der Einholung von gutachtlichen
Vorentwürfen für die Planung eines kirchlichen und gemeindlichen Nebenzentrums
im Baugebiet "Am Baunsberg" im Baunatal teilzunehmen.
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Dort war auf
dem ehemaligen Gelände der Henschel Flugzeugwerke eine große Produktionsstelle
des VW Werkes entstanden. Die "jüngste" Stadt Hessens, wuchs sehr
schnell, laut Professor Pralle kamen wegen VW bereits monatlich 60
Wohneinheiten mit steigender Tendenz dazu, er schätzte in Zukunft um die 24.000
Bewohner. |
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Sep Ruf plante eine neue Ortsmitte, das Kirchenzentrum sollte beide
Landeskirchen beinhalten, die sich laut Vorgabe einen Kirchturm teilen sollten.
Bedeutende gemeindliche Bauten, Läden, Post, Kindergarten und
Geschäftsflächen betteten sich darum herum. Die Gemeindeväter konnten sich zu
dieser Zeit eine so große Planung nicht vorstellen und fanden sie
"monumental". Heute leben in Baunatal über 27.500 Menschen. |
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(Weiterführender Link: www.baunatal.de/5007/003.aspx
) |
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Wettbewerb Flughafen Berlin-Tegel,
Berlin
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Zusammen mit Dipl. Ing. Becker nahm Sep Ruf 1966 an dem
Ideenwettbewerb für den neu aufzubauenden Flughafen Berlin-Tegel teil. Dem
Gelände, das nach der Zerstörung im zweiten Weltkrieg wieder von den Alliierten
für die Berliner Luftbrücke hergerichtet worden war, kam die große Bedeutung
für die Versorgung West-Berlins zu. Die Flughafenplanung von Sep Ruf und Dipl.
Ing. Becker sah in der ersten Ausbaustufe eine symmetrische Anlage mit Nose-in
Aufstellung vor, die auch sehr großen Maschinen eine freie Fläche zum Andocken
gab. Am 16. März 1966 wurden die Entwürfe ausgestellt und die anspruchsvolle
Aufgabe brachte es mit sich, dass von den über 120 Architekten, die die
Unterlagen angefordert hatten, nur 68 eine Planung abgaben. Der bisher als
französische Militärbasis genutzte Flughafen sollte in Zukunft täglich ca.
1.260 Passagieren in der Spitze, also jährlich 2,5 Millionen Passagiere
aufnehmen können. Der Auftrag wurde von dem Hamburger Architekturbüro
Gerkan, Marg und Partner realisiert.
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Wettbewerb Neue Pinakothek,
München
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In einem städtebaulichen Wettbewerb der Obersten Baubehörde
sollte in München eine neue Bebauung des freien Geländes um die alte Pinakothek
erstellt werden. Vorgabe war eine Neue Pinakothek, die Neue Staatsgalerie und
die Grafische Sammlung. das Doerner Institut und das Zentralinstitut für
Kunstgeschichte mit Verwaltungsbauten zu planen. Zudem waren für die TH München
weitere Hörsäle, Institutsräume und Sammlungslager vorgesehen. Münchens
Hochschulprofessoren bildeten Teams oder arbeiteten alleine Pläne aus und 12
Projekte wurden abgegeben. Sep Ruf plante zusammen mit B. Heid und W. Rüssli
und ihr Entwurf wurde nicht prämiert. Im Gegensatz zu vielen anderen Ideen,
entschieden sie sich die Achse nicht auf den alten Pinakothekbau zu richten,
sondern asymmetrisch zu planen und die Theresienstraße aufzulassen. Eine Idee,
die dem Preisgericht zu dieser Zeit gefiel, die sie aber nicht für realisierbar
hielten. Alle eingegebenen Vorschläge und weitere Varianten wurden verworfen.
Erst 1966/67 wurde bei einem neuen Wettbewerb Alexander Freiherr von Branca zum
Bau der Neuen Pinakothek berufen.
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Bau der Seminarkapelle Kapelle zur Heiligen Dreifaltigkeit,
Fulda
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Die Seminarkapelle von
Fulda zeigt ganz besonders die klösterliche Stille, die in den Augen von Sep
Ruf ein Gebet und die innere Einkehr ausmachen sollte. In der Form eines Achteckes, schloss er 1966-68 die Steinmauern um eine
abgeschlossene Kapelle, die durch eine Glastüre durch einen
verglasten Zugang betreten werden kann. Das Licht strömt durch einen Lichtstreifen,
der zwischen Mauerwerk und Dach den Blick in den Himmel freigibt und durch die
Kuppel ein. |
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Der Bischof von Fulda holte
Sep Ruf, um diesen Bau im früheren Klostergarten der Benediktiner für die
Mitglieder des Priesterseminars zu errichten. Hinter den freistehenden
Wänden liegen die Sakristei, Beichtstühle und das Taufbecken. Zwischen zwei Wänden befindet sich vor der Sakristei der Tabernakel von Fritz König und Georg Meistermann entworfen, der in tiefem Blau und Gold schimmert. |
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Eine Wendeltreppe führt
hinauf zu der Orgelempore und ist schwebend in das Wandrund gesetzt. Auch in
dieser Kapelle wurden Details wie das ewige Licht, Kerzenständer, Regale,
Weihwasserbehälter und vieles andere einfach und gradlinig von ihm selbst entworfen.
Sep Ruf entwarf das Gestühl mit
den auf schmalen Ständern stehenden geschwungenen Stuhlreihen, die bei der
Renovierung von BUB Architekten 2006 gegen massive Bankreihen ausgetauscht
wurden. Zwei Stuhlreihen wurden entlang der Seitenwände erhalten. |
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Die Außenwände wurden mit heimischen rotgoldenem Sandstein verkleidet. Der Bau wird gefasst von den filigranen Metallstützen und dem metallverkleideten schwarzen Dach, dass innen und außen an der Unterseite strahlenförmig mit Holzbändern verkleidet ist. Er harmonisiert dezent mit dem farbenprächtig geschmückten Hauptbau. |
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1977 wurde Sep Ruf
gebeten eine Erweiterung zu erdenken und er plante eine Sakristei und
ein Paradies in Form von weiteren Pavillonbauten, jede in eigener Art
gebaut. Neben der Kapelle, sollte ein weiterer kleinerer gemauerter Bau erstehen, dessen Kuppel auf einer
verstrebten Säule, gleich der eines Baumes ruht und zudem ein verglaster
Rundbau, der ohne Mauer ist. Dieser wurde vom Bistum nicht realisiert. |
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1981 wurde die Kapelle mit dem Haupthaus verbunden und sein
Sohn Gregpr Ruf betreute den Bau des gläsernen Verbindungsganges zu dem mit Glas abgesetzten, im Metallrahmen freistehenden Eingangsportal. |
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In diesem Gang wurde eine Nische ausgebildet, in der die Nachbildung
einer Figur des Gnadenstuhls, einer seltenen Dreifaltigkeitsdarstellung,
einen würdigen Platz erhielt. Das Original befindet sich in der Krypta
des Fritzlarer Doms. |
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( Link: www. Priesterseminar-fulda.de , dort klicken Sie bitte auf "Leben im Haus" und dann auf "Gebäude".) |
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Bundesschatzministerium, Haus Carstanjen,
Bonn-Bad-Godesberg
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In dem Park der Villa Haus Carstenjen, einer
Gründerzeitvilla, ursprünglich aus den Jahre 1716, sollte 1966-1970 das neue
Bundesschatzministerium in Bonn errichtet werden. Sep Ruf baute in Zusammenarbeit mit Manfred Adams drei
Bürokomplexe und ein Kantinengebäude und verband sie durch verglaste
Gänge. Die Stahlskelettbauten haben eine vorgehängte Metallfassade und
Jalousien vor den Fensterfronten. Der in Plittersdorf gelegene Bau wurde bis 1996 zum
Bundesministerium für Finanzen. Dann beherbergte die Anlage die UNV, die
Freiwilligen-Organisation der United Nations, sowie die Büros der
Klimarahmenkonvention (UNFCCC) und Wüstenkonvention (UNCCD) bis zu deren Umzug
in den "Langen Eugen". Heute beinhaltet sie innerhalb des neuen in Bonn
angelegten UN-Campus das UN- Klimasekretariat.
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(Weiterführender Link:
www.bbr.bund.de/cln_032/nn_21644/DE/BautenBundesBonn /BautenVereintenNationen/HausCarstanjen/HausCarstanjen.html
)
(Intersanter Link: unfccc.int/cop5/klima/secret/ )
(Interessanter Link:unfccc.int/secretariat/items/1629.php
)
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Bürogebäude für das Verteidigungsministerium ,
Bonn
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In der Rochusstraße 1 errichtete Sep Ruf für die
provisorische Hauptstadt Bonn ein Bürogebäude. Das Hochhaus umfasst 13
Stockwerke und ein flaches Gebäude zu dessen Füssen gelegen. Bei einer
Generalsanierung hängten Ingenhoven Architekten eine Ganzglasfassade vor. Im
Jahr 2000 zogen die BMVEL ( Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung
und Landwirtschaft) in die sanierten Gebäude ein.
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(Weiterführender Link: www.bbr.bund.de/cln_032/nn_21460/DE/BautenBundesBonn/BautenPolitik /BMfuerErnaehrungLandwirtschaftundVerbraucherschutz/Grundsanierung.html)
(Bilder der renovierten und umgebauten Hochhauses:
www.bbr.bund.de/cln_032/nn_21460/DE/BautenBundesBonn/BautenPolitik /BMfuerErnaehrungLandwirtschaftundVerbraucherschutz/WeitereBilder.html)
(Beschreibung der Umbauten:
www.du-diederichs.de/home/de/individuell-gesteuert-bonn-konzept-bmelv- 1-dienstsitz.htm)
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Architekturbüro Sep Ruf, Grünwald bei
München
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1969 zog er in sein neues Atelier in der Hubertusstraße
66 in Grünwald. |
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Damit hatte er sich den großen Wunsch erfüllt, ein
eigenständiges Gebäude nur für sich zu haben. Zudem hatte er das durch den
Verkehr und den Ausbau der Straßen laut gewordene München verlassen. Das
Gebäude war unterteilt in Zeichenatelier und eigenes Büro, Besprechungs- und
Versorgungsräume, es hatte eine versenkbare Wand, dazu einen Ruheraum und ein
wegen seiner Erkrankung an Kinderlähmung nötiges Schwimmbad. Das Dach ruhte durch Stützen gehalten durchgängig schwebend auf einem Glasstreifen. |
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Bild oben: Blick zu seinem
persönlichen Atelierbereich. Bild unten: Blick in den Atelierbereich.
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Im Eingang links im
Bild blickte man auf das erste Atrium, das doppelstöckig bis in das
Untergeschoss führte und durch einen mit Naturstein belegten Betonpilz und Metallgitter
begehbar war. Im Atelier und Zeichenraum rechts im Bild lag das zweite
Atrium, um das sich die Zeichentische gruppierten. |
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Das ganze Haus war mit
weißen Jalousien umgeben und diese regelten die Sonneneinstrahlung über eine Anlage. |
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Im Innenbereich fand er seine ganz eigene Formensprache, die er im eigenen Haus vollkommen ausdrücken konnte. Besondere Solitäre oder einfache Formen, sehr zurückgenommen, aber dennoch den Raum mit ihrer Schönheit beherrschend. Die Ähnlichkeit mit dem Kanzlerbungalow kommt nicht von ungefähr, auch hier gibt es eine versenkbare Wand und Schiebewände, dennoch ist der Eindruck des Hauses anders. |
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Der offizielle Bereich war gegenteilig zu dem Bonner Bau nach innen gerichtet, erhielt sein Licht durch einzelne Glaswände, verglaste Atrien und kleine runde Lichtkuppeln, wohingegen sein Büro und der private Bereich vollständig verglast in einen parkähnlichen Garten schaute, der mit Mauern und Holzwänden von außen nicht einsehbar war. Die gesamten Wände des ebenerdigen Ateliers bestanden aus weißgeschlemmten unverputztem Ziegelmauerwerk und im Innenraum waren Räume vereinzelt verkleidet mit dunkelgoldenen Holzwänden. Der Boden war durchgängig mit dunkel schimmerndem Stirnholzpflaster ausgelegt. Wunderschön war auch der mit großen weißen Platten ausgelegte Schwimmbad- und Badbereich, der offen auf drei Seiten raumhoch verglast in den Garten schaute. |
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In diesem Atelier war es wie in allen seinen
Ateliers, die Arbeit war
konzentriert, Entwurf, Zeichnung, Besprechung, Leben und Arbeiten, dazu
das Treffen mit lieben Freunden, Künstlern und Professoren, mit denen er
den Fortgang des Architektur in die Zukunft besprach. Er bereitete
seine herrlichen Reisen vor. Wettbewerbe wurden geplant, Modelle gebaut,
präsentiert, gearbeitet. |
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Wiederaufbau Germanisches Nationalmuseum,
Nürnberg
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Am Wiederaufbau und der
Erweiterung des Germanischen Nationalmuseums in
Nürnberg arbeitete Sep Ruf fast
einviertel Jahrhundert lang. Die Museumsanlage liegt
am Kornmarkt in der Kartäusergasse 1.
Hans Freiherr von und zu Aufseß (1801-1872) entstammte aus der bereits 1114 erstgenannten alten
fränkischen Adelsfamilie.
Seine Idee war es, ein Museum der Teutschen Geschichte und des germanischen Altertums
aufzubauen. Dies faszinierte ihn und bereits 1830 auch König Ludwig I. von
Bayern. Freiherr von und zu Aufseß zog nach Nürnberg und widmete sich
dieser Aufgabe mit Hingabe. 1852 konnte er mithilfe von kostenlosen Schenkungen
der Stadt Nürnberg und Geldgaben, besonders des bayerischen Königs, ein Museum
für Kunst und Kultur gründen, das mit dem deutschsprachigen "germanischen
Kulturraum" zu tun hatte. Daraus folgerte der Name des neuen Museums.
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Das Museum bildete sich aus dem alten Kartäuserkloster, das auf eine Stiftung aus dem Jahre 1380 des aus einer alten Nürnberger
Patrizierfamilie stammenden Kaufmannes Marquard Mendel zurückgeht. Die hohe Bedeutung des zukünftigen
Klosters und des Stifters zeigte die Anwesenheit von König Wenzel von Böhmen,
König des Heiligen Römischen Reiches und des päpstlichen Legaten Pileus bei der
Grundsteinlegung am 16.2.1381. 1382 sollen die ersten Mönche eingezogen sein und
wenige Jahre später haben sie die geweihte Kirche erhalten.
Diese Kirche, ein
gotischer, einschiffiger Bau wurde im Ostteil 1383/87 fertiggestellt, der
Westteil und der Kleine Klosterhof um 1405. Zugleich mit der Kirche und Sakristei wurde der Kapitelsaal
errichtet, so dass sich eine Kreuzform für den Grundriss ergab. Wohl kurz nach
1459 erhielt der Kapitelsaal einen eingezogenen Chor und der gesamte Bauteil wurde mit einem Netzgewölbe nach oben
abgeschlossen. Durch die Reformation wurde das Kloster aufgelassen, um darauf im Jahrhundertetakt kurz von evangelischen und dann katholischen Gläubigen genutzt zu werden. Zuletzt wurde die alternde Anlage für das Museum übernommen. |
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Im zweiten Weltkrieg war Nürnberg unter starker
Bombardierung der Alliierten gewesen und auch das Museum war durch große
Schäden mitgenommen. 1945 war von Harald Roth mit der Sicherung und
Erhaltung begonnen
worden. Auf Initiative des Bundespräsidenten Theodor Heuss wurde 1954
der Förderverein zum Wiederaufbau des Museums gegründet. 1953-1967
erstellte Sep Ruf mit Harald Roth den Wiederaufbauplan und führte die
ersten Bauten durch.
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Der Generalbebauungsplan wurde von ihnen 1962 und von ihm allein 1968
überarbeitet. Über 25 Jahre lang in 14
Bauabschnitten bis 1976 wurde der Aufbau des Museums von Sep Ruf ausgeführt. Der erste Bau war der Theodor-Heuss-Bau. In diesem Teil wurden der zerstörte Eingangsbereich und die Galerie, die von 1914-20 von Prof. German Bestelmeyer, einem gebürtigen Nürnberger, errichtet worden waren, erneuert eingebunden und ausgebaut. Diese Bauten zeigen als einzige zur Straße hin eine größere Verglasung unterbrochen von Quarzitplatten. Theodor Heuss kam zur Eröffnung und zeigte sich sehr glücklich, dass man darauf verzichtet hatte die alten Bauten nachzuahmen und dass man dafür Neues erdacht hatte. |
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Auf diesen Bau folgte die erdgeschossige Mittelalterhalle, deren eine Seite zum Innenhof vollständig verglast wurde. Zur Straße hin wurden die weiteren Bauten außen hauptsächlich mit Mauern versehen. Ein Grund war auch die Vorgabe des Bauherren, der wegen der Sicherheit des Museums um eine geschützte Anlage bat, so dass die Verglasung nun hauptsächlich klösterlich in den Innenbereich gerichtet wurde. |
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1960 - 1964 folgte im Norden der Anlage der
Bibliotheks- und Verwaltungsbau in dessen Komplex die Bibliothek in
einem siebengeschossigen Turm untergebracht wurde. Auch einen Lesesaal
beinhaltet die Anlage. |
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Architektonisch von hohem Wert ist der zweigeschossige Verbindungsbau zwischen dem Galeriegebäude und dem Großen Kreuzgang. Dieser Teil wird der Westkopfbau genannt. |
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Dort wurde auch der einstöckige auf Stützen schwebend wirkende Dienst- und Besprechungsraum für den Generaldirektor des Germanischen Nationalmuseums gebaut. Dieser wich später dem neuen Eingangsbereich von ME DI UM.
Der kleine Kreuzgang wurde überdacht und gefasst wie ein
Schmuckstück, die alten Bögen liegen wie in einer Schatulle in dem Bau
mit der Glaswand und richten den Blick auf den Gartenhof. |
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Der Ostbau von 1968-1971 bildet den Abschluss der Anlage und rundet sie nun nach außen ab. 9m hohe Stützen halten das Gebäude und mit der Firma Glos probte Sep Ruf die Herstellung von 9 m hohen durchgehenden Glasscheiben, was, wie um das Gebäude herum zu sehen ist, hervorragend gelang.
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Er führte auch die Umbauten für das Refektorium am Südbau durch, zudem die Umbauten für das Kunstpädagogische
Zentrum und den Umbau der Gemäldegalerie. Zudem wurden Werkstätten, ein Wohngebäude, ein Hörsaal und die Cafeteria gebaut.
Seine Bauten wurden 1997 in die Denkmalliste aufgenommen. |
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1993 erbaute die Architektengruppe ME DI UM das gläserne Museums-Forum mit der heutigen Eingangshalle. Die weißen Säulen der von Dani Karavan
geschaffenen "Straße der Menschenrechte" führen zum neuen Museumseingang.
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(Weiterführender Link:
nuernberg.bayern-online.de/die-stadt/sehenswertes/museen/germanisches- nationalmuseum/
)
(Weiterführender Link:
nuernberg.bayern-online.de/die-stadt/sehenswertes/kirchen /kartaeuserkirche/ )
(Weiterführender Link: www.gnm.de/architektur.html )
(Weiterführender Link:
http://deu.archinform.net/projekte/6034.htm )
( Lageplan PDF: www.gnm.de/daten/pdf/orientierungsplan.pdf )
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Bau des Esso Motorhotel,
München
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Der amerikanische Millionär John D. Rockefeller gründete mit
einem Partner zusammen 1863 eine kleine Erdölraffinerie und nannte einige Jahre
später das großartig gediehene Unternehmen "Standard Oil Company".
Ihre Monopolhaltung führte zu Problemen, die zu den staatlichen Gesetzen des
Sherman Antitrust Act führten. 1890 hatte Standard Oil in Bremen mit den
deutschen Kaufleuten Franz Schütte, Carl Schütte und Wilhelm Riedemann die
Deutsch-Amerikanische Petroleum Gesellschaft, die DAPG gegründet.
Im Jahre 1950
nannte sich diese Mineralölgesellschaft, deren Name nun aus den
Anfangsbuchstaben von Standard Oil "S" "O" gebildet wurde,
in "ESSO" um. 1969/70 beauftragte die New Yorker Zentrale von
"Standard Oil of New Jersey" die Firma "ESSO" dazu,
elegante Hotelbauten in Europa zu errichten. Neun sollten in Deutschland stehen
und das Hotelhochhaus an der Effnerstraße 99 in München wurde 1969-1970 von Sep Ruf
geplant und errichtet. Leider war es "ESSO", nicht beschieden in die
Fußstapfen der Hilton-Hotelgruppe zu folgen und sie zogen sich aus dem
Hotelgeschäft zurück. Das Gebäude ist heute Bestandteil der Holliday Inn
Gruppe.
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Der Tucherpark,
München
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Der Name Tivoligelände kam wohl von einem Sommerhaus eines
Münchner Bürgers, das abseits der Stadt im Grünen gelegen, 1830-1923 eine
Gartenwirtschaft wurde, die den Namen Tivoli trug. Die sogenannte Kunstmühle Tivoli lag an einem Kanal vom Eisbach unterhalb der Bogenhausener Brücke. Die Mühle wurde 1969 auf Beschluss der Aktionäre der Vereinsbank AG abgerissen und das Hilton Hotel an deren Stelle erbaut.
Das Areal wurde zu Ehren von Hans Christoph Freiherr von Tucher (1904-1968) in den Tucherpark
umbenannt. Dieser war studierter Jurist, Vorstandssprecher der Bayerischen
Vereinsbank, Verwaltungsratsvorsitzender des Germanischen Nationalmuseums,
Mitglied des Aufsichtsrates der Siemens & Halske AG, der Allianz
Versicherungs-AG, der Vereinsbank in Hamburg und der Norddeutschen Kreditbank
AG.
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Technisches Zentrum
und Verwaltungsbau der Bayerischen Vereinsbank |
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Als erstes Gebäude wurde
von Sep Ruf das Technische Zentrum der Bayerischen Vereinsbank 1964/67 erbaut.
Der quadratisch angelegte Atriumbau wurde umfasst von Balkonen mit weißen
Jalousiegängen. Vier Stockwerke hoch scheint der nachts beleuchtete Kubus, am
Eisbach gelegen, zu schweben. Darunter liegen zwei Kellergeschosse. Neben
dem Hotel Hilton gelegen wurden die Plätze mit Kunst geschmückt, so hier von
einer Würfelskulptur von Isamu Noguchi.
Es wurde nachher mit einem von Pylonen gehaltenen witterungsgeschützten Übergang
mit dem später errichteten Verwaltungsbau Ost verbunden.
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Rechenzentrum und
Verwaltungsbau IBM |
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Es folgte 1968-1972 im Tucherpark der Bau des Rechenzentrums und eines
Verwaltungsbaus der amerikanischen Firma IBM. Auch dieses Rechenzentrum plante Sep Ruf mit
einem quadratischen Umriss mit Untergeschoss und Erdgeschoss und dann drei
Etagen, die ähnlich einer Stufenpyramide gebildet sind. Das
Verwaltungsgebäude ragt mit sieben Geschossen aus dem Komplex als rechteckiger
Glaskubus hervor. Den Vorplatz ziert eine Plastik von Bernhard
Heiliger.
(Interessanter Link: www-05.ibm.com/de/ibm/unternehmen/geschichte/1910.html
)
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Hilton Hotel im Tucherpark, München
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Das von 1970-1972 erbaute Hilton Hotel ist ein Hochhaus mit 14 Etagen, das auf
einem Unterbau ruht, der den Empfang und die Haupthalle, Restaurant und einen
Ballsaal, eine Ladenpassage und dem großen Swimmingpool fasst. In den Etagen
liegen 494 Zimmer und Suiten. Es besitzt zwei Untergeschosse und eine
Tiefgarage für damals schon 350 Autos. Die Fassade des Hochhauses wurde vom
Hilton-Konzern vorgegeben, so dass Sep Ruf sich hauptsächlich in der Konzeption
des Basisgeschosses und der Innenaufteilung und Ausstattung des Hochhauses
entfalten konnte. So entstanden kleine feine Zimmer und große Räume und
Hallen, die das amerikanische Flair des Hotels widerspiegelten. Heute heißt das
Hotel Hilton Park Hotel, da in der Innenstadt Münchens zudem ein City Hotel von
Hilton errichtet wurde.
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Verwaltungsgebäude Ost der Bayerischen
Vereinsbank
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Die zwei Bauten ruhen auf einem gemeinsamen einstöckigen
langgestreckten Unterbau, an dessen Enden sich jeweils zwei Bauten aufrichten,
deren Innenseiten stufenförmig als glänzende Glaskuben auseinanderstreben und
einen freien Durchblick schenken, wobei die Außenseiten der Gebäude senkrecht ausgebildet sind. 186.000 m³ umbauter Raum in Stahlbetonskelettbau, mit
Glasfronten und weißen Jalousien. Die insgesamt fünfstöckige Anlage 1970/1975 erbaut, liegt
direkt an einer Schnellstraße.
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Model der Anlage am
Tucherpark. |
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Verwaltungsbauten West der Bayerischen Vereinsbank
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1981-1986 wurde der westliche
Teil des Bebauungsplans von Sep Ruf auf dem Tucherparkgelände verwirklicht.
Dieser Bauabschnitt beinhaltete die Bauteile 1 und 2a und 2b, die beiden
letzteren wurden von Sep Ruf und Partner realisiert. Nach Sep Ruf's Entwürfen
wurden zwei quadratische Gebäude mit einem verglasten Übergang miteinander
verbunden. Hier sind die Jalousien direkt an der Fassade angebracht.
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Weingut Querce Sola, Castellina in Chianti, Toskana
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1968 entdeckte er ein altes
Anwesen in seinem geliebten Italien. Dieses hieß "Querce Sola",
"Einsame alleinstehende Eiche" und lag auf einem Hügel im Bergland
des Chianti zwischen Siena und Florenz. Seine Tochter Notburga und seine
Enkelin Elisabeth begleiteten ihn, als er den Vertrag beim Notar in Italien
unterschrieb. Er renovierte das unter Denkmalschutz stehende Haus aus dem 12. Jahrhundert und dies tat er so
gut, dass er von der örtlichen Regierung gelobt wurde. Es wurde zu einem Ort
der Ruhe und er reiste für Wochen dorthin und bereiste mit der
Tochter und Enkelin oder Freunden begeistert die Gegend und die Kunst- und Kulturstätten und
auch die Restaurants. |
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Auch hier bildete sich
wieder ein Kreis von Freunden und Künstlern um ihn. Viele siedelten sich in der
Nähe an und waren oft zu Gast, wie der Verleger Rolf Becker, dem er sein Gut
Gagliole errichtete. Oder auch der Maler Horst Antes, der Schauspieler Ernst
Schröder, Alfred Dregger, aber auch alte Freunde wie Dr. Franz Elsen und die
Familie Schwend. Besucht hat Querce Sola auch der Bildhauer Henry Moore und
viele weitere Freunde und Bekannte. Es bildete sich ein italienischer Kreis mit
Künstlern und Professoren, wie dem Maler Bruno Pulga. Er pflegte eine tiefe
Freundschaft mit dem Maler Marino Marini, der ihn strahlend mit "mio
carissimo amico" ansprach. Prof. Cadorin zeichnete das erste Etikett für
seinen eigenen Wein, den "Rufone". Denn sobald es ging, baute er mit
großer Freude den alten Weinberg auf dem 12 ha großen Grundstück wieder auf und
auf den mörtelfreien Steinmauerterrassen, wuchs ein ländlicher ursprünglicher
Chianti Classico und er hatte eigenes Olivenöl.
Die Bauern, die das Haus
hüteten und die Landwirtschaft betrieben, betreuten Hühner, Kaninchen und zwei Schweine und es gab eine unbeschreiblich gute selbstgemachte Salami. Sein Sohn
Gregor führte das Weingut mit seiner Familie weiter und baute den Weinbau und
Weinhandel als seine Lebensaufgabe aus und gewann einen in Barriquefässern
herangereiften exzellenten Wein, der seiner Zeit weit voraus, als erster
Chianti Classico der neuen Zeit u.a. eine Goldmedaille in Bordeaux gewann.
Seine Weine waren führend unter den Chianti Classico Weinen in dem
handgemachten Ausdruck der Qualität, Reinheit und
Perfektion.
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Bau der Wohnanlage
Almrauschstraße, Grünwald bei München |
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Die Wohnanlage in Grünwald am Rand des Forstgeländes
Wörnbrunn, war 1970-1972 aufgrund einer Idee geplant worden, für Freunde eine gemeinsame
private Anlage zu bauen. Sein Freund Hayo Folkerts, als auch die Malerin Woty
Werner sollten dort wohnen. So entschied er sich auch selbst dort einen Hausanteil
zu behalten. Die verschiedenen Wohnungen waren ebenerdig, durch Holzzäune
eingefasst, so dass sie uneinsehbar waren, mit Atrien und verglasten
Fensterflächen zu den jeweiligen Gärten.
Seinen Anteil ließ er von seiner
Tochter Notburga in der Wahl der Innengestaltung und Einrichtung gestalten, die
Einrichtung und Holzverkleidung der anderen Wohnungen plante er selbst. Die Räume
gehen fließend ineinander über und die doppelstöckigen Atrien leiten Tageslicht
in die ausgebauten unteren Geschosse. Herrlich war dort auch das große Schwimmbecken mit der seitlichen Fensterfront, zu dem alle Wohnungen eigene
Zugänge hatten.
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1971 nahm er vier Mitarbeiter in eine Partnerschaft auf.
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Nach der Partnerschaft änderten sich mit der Zeit langsam einige Bauten des Architekturbüros Sep Ruf und Partner dem Stil der 80er Jahren an. Die bauliche Feinheit und Außergewöhnlichkeit nahm sich gegenüber der technischen
Wiedergabe zurück. In den von Sep Ruf bevorzugt selbst betreuten Bauten tritt
sie jedoch weiterhin sehr stark hervor und zeigt das Können und die Phantasie
des Architekten. Sep Ruf hatte bei seinen Bauten selbst oft bauliche Elemente
herstellen lassen oder sie sogar neu erfunden, um seine Vorstellung zu
realisieren. Bei Verwaltungsbauten wählten Sep Ruf und Partner bei Wettbewerben
nun oft die moderne geometrisch geradlinigere Form, die bautechnisch leichter
und günstiger umzusetzen war. Es wurden vorgefertigte, schwerere Bauelemente
genutzt, die den geforderten Normen entsprachen. So zeigten Verwaltungs- und Bürobauten oft eine strenge Geradheit und
vereinfachte, weniger ziselierte Linien.
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1972 wurde er Ehrenmitglied der Akademie der Bildenden
Künste in München.
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Schüler von Sep Ruf waren u.a. Otto Steidle, Ralph
Thut, Bernhard Heid und Elisabeth Theissing, geb. Schwend, Manfred Adams,
Franz Xaver Gärtner gewesen. |
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Verwaltungsgebäude der Schraubenfabrik Adolf Würth
AG,
Künzelsau
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Adolf Würth hatte 1945 einen Schraubengroßhandel gegründet, der nach seinem Tode 1954 von seinem Sohn Reinhold übernommen worden war. Prof. Dr. h.c. Reinhold Würth baute das Familienunternehmen aus einem Zweimannbetrieb zu der weltweit agierenden Würth-Gruppe mit
heute über 400 Gesellschaften in über 80 Ländern auf. Die Anzahl der Mitarbeiter wuchs auf 41.000 an. Der Sammler moderner Kunst gründete 1987 gemeinsam mit seiner Frau Carmen die
Gemeinnützige Stiftung Würth. "Die von Reinhold Würth aufgebaute Sammlung Würth umfasst derzeit über
14.000 Kunstwerke. Sie wird in vier Museen in Deutschland sowie in zehn
Kunstdependancen an den Unternehmenssitzen der internationalen
Gesellschaften gezeigt."
Das Verwaltungsgebäude in Künzelsau wurde von Sep Ruf 1971-1975 in Stahlbetonskelettbau mit
vorgehängter Glasfassade errichtet, mit umlaufenden Balkonen für Reinigungs-
und Wartungsarbeiten schwebend umgeben und mit bis in das oberste Stockwerk
durchgehenden verglasten schmalen Gängen verbunden.
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Sep Ruf baute auch das unter Denkmalschutz stehende Schloss Hermersberg bei
Künzelsau, dessen Bau aus dem Jahre 1530 stammte, unter Berücksichtigung aller denkmalpflegerischen Vorgaben für Prof. Reinhold
Würth und seine Familie zu einem Wohnhaus aus. Ein Zweck war es auch, das im Zustand dem Verfall nahe Gemäuer im Gesamten zu sichern und es für die Zukunft zu erhalten. 1974 konnte die Familie einziehen. |
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( Quelle und Lebensdaten und Firmengeschichte: www.wuerth.de/web/de/awkg/unternehmen/reinhold_wuerth/reinhold_wuerth.php )
( Interessanter Link: http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/serie-familienunternehmen-wuerths- welt-1.581478 ) |
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In dieser Zeit baute Sep Ruf auch einige Bauten in der Toskana in Italien. |
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Antico
Podere Gagliole, Castellina in Chianti,
Toskana
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Der Ausbau von Gagliole wurde in den Jahren 1972-1977 für den Verleger und Besitzer des Verlages "Wort & Bild" ausgeführt. Das denkmalgeschützte große Weingut wurde von Sep Ruf als Wohnhaus und Weingut ausgebaut, zusammen mit einem Bauernhaus und Nebengebäuden. Er befestigte das am Hang gelegene Haus mit stabilen Mauern.
Damals führ man über eine sehr lange geschwungene Auffahrt durch eine Pfirsichallee zum Haupthaus, im großen Raum stand ein sehr langer Esstisch und eine ebenso lange Bank und durch mehrere große Fenster blickte man in das Tal. Die Weinberge umgaben den Bau mit den örtlichen goldfarbenen Steinen. |
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Weingut Montalto, Castellina in Chianti, Toskana |
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Für den Schauspieler Ernst Schröder baute Sep Ruf dessen altes Weingut Montalto aus. Der Wohnraum war ein hoher großer Raum offen über mehrere Stockwerke mit Blick auf die toskanisch weißgeschlemmte Decke mit dunkelbraunen massiven Balken und einer Altane. Am steilen Hang mit Blick ins Tal der Tenuta lag am Haus ein großes Schwimmbad und an der Seite war ein Gästetrakt.
Eine große alte Scheune wurde von ihm umgebaut, mit einer Terrasse und großen Fenstern, um von Ernst Schröder für Seminare für junge Schauspieler genutzt werden zu können. |
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In Italien wurden noch weitere Bauten realisiert. Der
Familie Schinzel baute er ein altes Haus in ein charmantes Landhaus mit großer Pergola um und er betreute seine Tochter Notburga beim Neubau des Hauses "Due Querce" für die Familie Barnewitz, welches sie für das Atelier Ruf auch selbst entwarf. |
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1973 wurde Sep Ruf der Bayerische Verdienstorden verliehen. |
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Erweiterung der Nationalbibliothek Athen,
Griechenland |
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Die angesehene Nationalbibliothek in Athen war seit 1903
Aufbewahrungort für die Büchersammlungen des Staates Griechenland. 1973 machte
man sich Gedanken, wie man die mittlerweile beengten Möglichkeiten für die
Aufbewahrung der Sammlungen erweitern könnte. Die griechische Regierung bat Sep
Ruf anzureisen und Pläne für eine Erweiterung zu erarbeiten. Gedacht war es,
Räume für die Lagerung von Büchern in Magazinen in der ganzen Stadt zu
verteilen. Dies war in den Augen von Sep Ruf unvorstellbar und unpraktisch. Er
reiste mit Werner Wirsing nach Griechenland und plante, um die Zerstreuung der
Bibliotheksräume über die ganze Stadt zu beenden, einen großen Pavillonbau im hinteren Teil der Nationalbiblothek
zu errichten, einen gläsernen, hellen Kubus, der neben mehreren unterirdisch
liegenden geräumigen Magazinen auch im Erdgeschoss einen großen, hellen
Leseraum beinhaltete. Dieser Vorschlag wurde mit großem Interesse aufgenommen.
Bodenproben lagen vor, aber es wurde leider nie realisiert. |
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Sep Ruf mit seinem Freund dem griechischen Architekten Jan
Despo ( Iannis Despodopoulos).
Professor Despodopoulos und seine Frau Nassia waren mit der Familie Ruf befreundet und Sep Ruf war froh während seiner Präsidentenzeit den Architekten, der in Griechenland, Schweden und vielen
anderen Ländern gearbeitet hatte, als Professor für Städtebau an seine Akademie holen zu dürfen. |
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Sie
arbeiteten an einigen Projekten in Griechenland wie 1963/65 dem Projekt in
Marathon. Ihrer Vorstellung nach sollten pavillonartige im Wald liegende Atriumhäuser gebaut werden, die die Küste kaum stören sollten. Im Waldgelände verteilten sich
das Hotel, die Verwaltungsbauten und Unterhaltungs- und Ladenbauten. Leider
wurden die naturnahen Projekte nicht verwirklicht. |
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Bau des Wohnhauses Dr. Klaus Dohrn, Bad Homburg v.d.
Höhe |
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Für den Freund Dr. Klaus Dohrn baute Sep Ruf 1973-1974 an einem
Hanggrundstück ein Haus mit flachem Satteldach und offenem einstöckigen Giebel mit verglasten
Fronten, in deren Innenraum die Balken kunstvoll freilagen. Die Vorstellung
einer toskanischen Villa mit leicht geneigtem breiten Dach und den dunklen
Innenbalken kam nicht von ungefähr. Die Glaswände gaben den Blick frei auf den
alten Baumbestand. Der Wohnraum geht durch das ganze Gebäude bis zum offenen
Musikraum hindurch und über eine Empore erreicht man die Schlaf- und
Nebenräume.
Spätere Besitzer des Hauses waren Alfred Heerhausen und seine Familie. |
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Erweiterungsbau des Deutsches Museums, Halle für Luft- und Raumfahrt,
München |
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In München auf einer Insel liegt das weltberühmte Deutsche
Museum. Sep Ruf realisierte mit den Partnern dort die neue Halle für Luft und
Raumfahrt. Als Abschluss des Komplexes im Süden der Insel erarbeiteten sie,
nachdem ein Obergutachterausschuss empfohlen hatte, ihnen den Auftrag zu
erteilen, ein Vorprojekt. Gebaut wurden 1976-1984 zwei Untergeschosse aus Stahlbeton,
drei weitere feuerfest ummantelte Geschoße mit einer vorgehängten Glasfassade
und Fassaden mit Steinplatten verkleidet.
Ein Teil kann vollständig geöffnet
werden, um mit einem in die Stahlkonstruktion eingeplanten Kran übergroße
Exponate in die Halle bringen zu können. Bundeskanzler Kohl eröffnete die Halle
am 6.5.1984. In diesem Gebäude wurden die Errungenschaften der Aeronautik
ausgestellt. Das Deutsche Museum schreibt auf seiner Homepage: "8000 m²
Ausstellungsfläche; ca. 1,5 Mio. Besucher pro Jahr; über 50 Originalflugzeuge
(von Lilienthal bis zum Airbus)." Von der Ju 52, der sogenennten Tante Ju, bis zu einem der
ersten Solarflugzeuge von Günther Rochelt, deren Flüge Gregor Ruf, selbst begeisterter Pilot, als Fotograf
dokumentierte. |
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(Quelle und
weiterführender Link:
www.deutsches-museum.de/ausstellungen/verkehr/luftfahrt/ ) |
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Im Jahre 1976 erhielt Sep Ruf die Theodor-Heuss-Medaille und
im selben Jahr wurde ihm das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse der Bundesrepublik
Deutschland
überreicht. |
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Bau des DATEV Verwaltungsgebäudes,
Nürnberg |
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1978-1979 bauten Sep Ruf und Partner für die DATEV in Nürnberg. Das erste Gebäude war das hohe Verwaltungsgebäude in der Fürther Straße 24-32 und ein Jahr nach der Fertigstellung wurde auf dem großen Grundbesitz ein Firmengebäude von ihnen durch einen Neubau in der Adam-Klein-Straße erweitert.
Für die hervorragend ausgeführte Eingliederung in ein Industrieviertel wurde diese Arbeit ausgezeichnet.
( Quelle: Werkliste, erstellt von Frau Dipl. Ing. Irene
Meissner aus dem Buch von Prof. Winfried Nerdinger "Sep Ruf 1908-2008
Moderne mit Tradition" 2008, Seite 153-193. Seite 192.) ( Interessanter Link: http://www.datev.de/portal/ShowPage.do?pid=dpi&nid=2153 ) |
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Bau des Bank- und Verwaltungsgebäudes der
Genossenschaftsbank, Fulda |
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Das Gebäude wurde 1978-1980 in der Bahnhofstraße/Rhabanusstraße/Ecke
Judenfriedhof errichtet. Die Dachhöhe richtet sich nach dem Nachbarbau,
ansonsten steht es architektonisch für sich. Stahlbetonskelettbau mit
vorgehängter Fassade und Natursteinverkleidung. |
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1978 erhielt Sep Ruf vom Bischof von Fulda die
Bonifatiusmedaille als Anerkennung für den langjährigen Einsatz für die
Aufgaben der Kirche und als Ausdruck des Dankes für besondere Verdienste im
Bistum Fulda. |
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Bau des Verlagsgebäudes "Wort & Bild",
Baierbrunn bei
München |
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Rolf Becker ist der Besitzer des Wort & Bildverlages in
Baierbrunn und Gründer und Herausgeber der Apotheken-Rundschau. Sep Ruf hatte ihm sein Weingut in der Toskana ausgebaut und nun beauftragte er Sep Ruf für ihn 1978-1982 ein weiteres Verlagsgebäude in Baierbrunn zu errichten.
Das Gebäude hat zwei Stockwerke und ein ausgebautes Satteldach. Die Jalousien
vor der gläsernen Fensterfront werden elektromagnetisch angetrieben. Ein schwarzes Metalltor öffnet sich zu dem verglasten Eingangsbereich, der unter einem langen flachen Vordach liegt.
(Weiterführender Link:
www.focus.de/gesundheit/news/verleger-rolf-becker_aid _103441.html
)
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Wettbewerb Verwaltungsgebäude Volkswagenwerk,
Wolfsburg |
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Im Zeichen von Volkswagen war der Beitrag von Sep Ruf und
Partner bei dem Entwurf für das Verwaltungsgebäude für das Volkswagenwerk in
Hageberg. Ein V, das auf der kürzeren Mittelspitze des W ruhte, gab das Emblem
des Autobauers wieder. Räumliche Module sollten beweglich sein und die Abwärme
des Hauptbaues sollte das Klima des Erweiterungsbaues regeln. Der 1980 mit Gerhard
Grube geplante Entwurf wurde nicht realisiert.
(Quelle: Hans Wichmann In memoriam Sep Ruf, S.
230) |
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1980 erhielt Sep Ruf den Architekturpreis der Stadt
München. |
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1981 wurden er und seine Frau Aloisia erneut Großeltern,
sein Sohn Gregor und dessen Frau Lily bekamen einen kleinen Jungen namens Gregor, der bald Gori gerufen wurde. Diese
Nachricht war eine besondere schöne Freude. |
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Sep Ruf hatte sich aus dem schweren Arbeitsleben
zurückgezogen, war aber am täglichen Ablauf des Büros künstlerisch beteiligt
und entwarf und zeichnete für Planungen weiter. Er reiste gerne, fuhr nach Italien, verfolgte das architektonische und
künstlerische Leben in München und der Welt und besuchte und genoss viele Ausstellungen.
1981-1986 wurde weiter an den Verwaltungsbauten West der Bayerischen Vereinsbank
gebaut, als es ihm plötzlich sehr schlecht ging und er in das Krankenhaus
eingeliefert wurde. Es war ernst. Die Familie und Aloisia waren an seiner Seite und ihre nächste Freundin Dora Schwend war ihr eine
große Stütze. Gerade in der schönsten Jahreszeit, wenn es am See nach
Lindenblüten von der Allee herauf duftete und er sich so gefreut hatte, eine
Woche später mit seinem Lancia nach Querce Sola zu reisen, war es passiert.
Bis zum letzten Moment
anwesend im Atelier und künstlerisch eingebunden in den Entwurf wurde er aus
seiner Welt herausgerissen. |
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Der alte Freund Theo Lechner hatte ihm am 16.3.1948 einen
herzenslieben Brief, geschrieben:
"Mein lieber Sep!
Wir wissen nicht was morgen sein wird. Die Weltunruhe ist nicht gespielt - sie
ist ernst. Es ist durchaus möglich, dass wir in einen dritten Weltkrieg
hineinschliddern und dass neue Beunruhigungen unser Leben bedrohen. Du kannst
nichts Besseres tun, als Dich so viel wie möglich in Dein reizvolles Heim zu
Deiner Frau und Deinen Kindern zurückzuziehen, jede dort zugebrachte Stunde ist
ein Gewinn...
Ich wünsche Dir zu Deinem 40. Geburtstag, dass der Krieg nicht kommt, dass wir
Arbeit bekommen, dass Dein Bub nicht zu einem Kriegshandwerk erzogen werden
muss, wie meine Buben und nie 12 Jahre eine Uniform tragen muss wie unser
Wolfgang ohne eigenen Willen ohne Freude daran. Ich wünsche Dir, dass Du Häuser
erstehen siehst, die von Deiner Hand gezeichnet wurden und die Du nach dreißig
Jahren noch so lieb haben kannst, wie Kinder, wie ich das Haus Mussen in Uffing
aus dem Jahre 1914 oder Rosenthal vom Jahre 1923, dass Dich kein Gebautes reuen
muss, dass Du über kein Gebautes rot werden musst, dass Dir aber alle sagen,
die in Deinen Häusern wohnen, dass sie glücklich sind, ja dass sie Dir ein
Stückchen von ihrem Hausglück entgegentragen und Dich damit bereichern, dass Du
von Bau zu Bau glücklicher wirst über unseren herrlichen Beruf und dass Deine
Kinder im Schatten dieses höchsten Glückes aufwachsen und dass Deine Kinder Dir
bekennen, die schwersten Stunden in diesem Lebens halten wir gut aus, weil wir
eine glückliche Jugend hatten, weil wir - wenn wir an "Zuhause"
dachten, an etwas Schönes, etwas Glückliches, etwas Helles dachten. Wenn sich
Dein Leben so erfüllt, dann kannst Du zufrieden sein."
Auf der Rückseite schenkte er ihm für die Zukunft ein Gedicht:
"Ich schlief und träumte, das Leben wäre Freude, ich wachte auf und sah,
das Leben war Pflicht, ich handelte und siehe, das Leben war Freude.
Tagore." |
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Am 29.Juli 1982 ist Sep Ruf in München gestorben. |
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Seine große Trauerfeier fand in Anwesenheit von Ministerpräsident Goppel in seiner Rundkirche St. Johann von
Capistran in München statt und der Gottesdienst unter großer Anteilnahme in der Kirche St. Ägidius in Gmund. Sep Ruf wurde auf dem Bergfriedhof in Gmund am Tegernsee
beerdigt, in der Nähe seiner Eltern und in der Nähe des Grabes der Familie
Erhard.
Als Ehrung wurde in Nürnberg eine Straße und in München ein Weg nach ihm
benannt. Aus aller Welt kamen Beileidsbekundungen, voller Trauer und Achtung.
Als er starb, konnte er auf ein schönes und auf allen Gebieten
außergewöhnliches Leben in einer besonders schrecklichen und besonders schönen
Zeit zurückblicken. |
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10 Jahre später folgte ihm seine Frau Aloisia nach und
wurde an seiner Seite zur letzten Ruhe gebettet. Sie hatte noch erlebt, wie die
Schar der Enkelkinder wuchs und auf Elisabeth und Gori noch Lily, Martin, Benedikt und Maria folgten.
Als Ganzes gesehen bleibt nur die große Liebe und Hochachtung vor dem
Menschen und der Arbeit, der seinen Traum verwirklicht hatte im Beruf, wie im
Privaten. Und viele glückliche und liebe Gedanken an einen wunderbaren Ehemann,
Vater und Großvater.
Notburga Ruf und Elisabeth Ruf
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und der vorherigen schriftlichen Zustimmung von Notburga und Elisabeth Ruf.
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