Lange Bänke liefen die Wand entlang vom Ofen zum Tisch,
wobei sich der Zweck zum multinutzbaren Möbelstück veränderte, von der
warmen Liege und Sitzplatz am Kachelofen über dem man auch die
Wintersachen trocknen konnte, zu einer Ablage, auch mit Schubladen, bis
zum seitenweise umfassten Esstisch. Eine Bank, die seinen Freund den
Dichter Josef Martin Bauer herzlich mit dem Satz zum Lachen brachte:" So
viele Kinder kann ich gar nicht bekommen, wie auf der Bank Platz hätten." In
fast allen Wohnhäusern kamen diese Bänke in stets veränderter Form zum
Einsatz und wurden bis zur schwebenden Bank weiterentwickelt. |
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Sep Ruf 1939
Kamin Hängeregal Bank |
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Einige seiner Entwürfe waren beeinflusst von den Möbeln der Bauernhäuser und der Stuben, die er als Student auf seinen Reisen nach Tirol und Südtirol erlebt hatte. Nur neigte er nicht zum Schmücken, sondern er liebte es, diese zur höchsten Einfachheit auszubilden und die Art und die Form der Stecksysteme und die natürliche Maserung der Hölzer hervorzuheben und dieses als einfachen Schmuck gelten zu lassen. Diese Möbel ließ er gerne in Eschen-, Buchen- und Lärchenholz arbeiten, Tische erhielten samtig schimmernde Flächen aus Lindenholz. Offene Kamine und Öfen waren weißgeschlemmt. |
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Sep Ruf 1941 |
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Wie bei allen seinen Entwürfen fand er einen Stil, der
bezeichnend für ihn wurde und an dem man ihn sofort erkannte. Genauso
war es ihm aber auch möglich, sich zu verändern und leicht und präziese
eine neue Form zu erdenken, die einzigartig war. Geradlinige Formen dem
Bauhausgedanken nahe, ausgeführt in Holz, Stoff und Korbgeflecht.
Auch aus gebogenem Stahlrohr entwarf Sep Ruf verschiedene Möbel, geschwungen in eleganter Form. Ein Plan von 1949 zeigt ein Ensemble früherer Entwürfe (ca. 1935) von Stuhl, Liege, Tischen und Servierwagen. |
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Wie bei Möbeln der amerikanischen Shaker, liebte er es
rein mit Holz und ohne Nägel oder Schrauben zu arbeiten, ohne
Verzierung die Schönheit der Form hervorzuheben. Diese Entwürfe waren
einfach und sehr
geradlinig. Gerne nutzte er schlichte Formen um, Betten und Kommoden,
Schränke und Stühle, Hocker und Regale herzustellen. So enstanden
Naturholzmöbel oder Möbel, deren Außenflächen mit Feuer
abgeflemmt, eine dunkelgoldene Farbe annahmen, die jetzt seit 80 Jahren
ohne Farbveränderung beibehalten wird. |
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Sep Ruf 1931 |
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Sep Ruf 1936 |
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In der Holzverarbeitung im Möbelbau nutzte er auch
traditionelle Verarbeitungsarten, wie das Biegen des Holzes unter Dampf,
wie es die Schlittenbauer anwandten. Sein Kufenstuhl ist einzigartig in seiner Eleganz und Filigranität. |
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Sep Ruf 1938: Kufenstühle, runder Tisch, Liegen aus Eschenholz, Stühle und Betten mit Sisal- oder Ledergurten. |
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Die Einrichtung eines Raumes entspricht der
Architektur des Lebens in diesem Haus. Der Architekt kann nur anbieten, wie es am Schönsten wäre und wenn er ein wahres Gespür für
Räume und deren Dimensionen hat, wird es unbelastet und leicht zu
bewohnen werden. |
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Sep Ruf
Esstisch 1939 Stühle Bank |
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Sep Ruf
Tisch Platte Lindenholz Füße Eschenholz |
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Sep Ruf
Lampe 1952
1964 hing die gleiche auch im privaten Teil des Kanzlerbungalow, Bonn. |
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Freie schwebende Formen sind vorzuziehen. Für Ludwig Erhard entwarf Sep Ruf leichte durchsichtige Möbel. Sein Schreibtisch steht vor dem Fenster am Bücherregal in der Sonne. |
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Schreibtisch Ludwig Erhard Tegernsee 1952 |
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Das Sideboard aus dem Hause von Ludwig Erhard am Tegernsee ist heute in der Dauerausstellung in der großen Schauwand neben der Rotunde in der Pinakothek der Moderne, im International Design Museum, ausgestellt. |
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Eine Arbeit aus Holz mit zwei schwebenden Platten und vier Schubladen auf zwei Holzkufen. |
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http://die-neue-sammlung.de/muenchen/dauerausstellung/design-vision/ |
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Im Laufe der Zeit fügte er seinen klaren Entwürfen weitere Formen und Materialien hinzu. Ein Kamin mit einer runden Metallverkleidung. Tische mit wertvollen Holzfurnieren und Stahlstützen und schwebende Lampen mit weißen Schirmen und Chromständern wurden sein späteres Designwerk. |
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Sep Ruf 1969 |
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Sep Ruf 1969 |
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Großer Arbeitstisch von Sep Ruf 1969
Rahmen gehalten von Metallstützen, eine Platte ist fest, eine Platte ist drehbar. |
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Sofatisch 1969 |
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Der Kanzlerbungalow, Bonn
1964 erbaut Sep Ruf für Bundeskanzler Ludwig Erhard das Wohn- und Empfangsgebäude des Bundeskanzlers in Bonn. Die Stehlampen wurden exklusiv für den Kanzlerbungalow in Bonn entworfen. |
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Stehlampen Kanzlerbungalow, Bonn
Linke Lampe in der Höhe verstellbar. |
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Glastisch Kanzlerbungalow 1964 Glasplatte, Metallunterbau silber oder schwarz |
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Schreibtisch Ludwig Erhard Kanzlerbungalow 1964 |
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Zeichnungen des Kanzlerbungalow
Für den Kanzlerbungalow entwarf Sep Ruf den großen Esstisch, die gläsernen und hölzernen Sofatische und den Schreibtisch für Dr. Ludwig Erhard, weiterhin die Schränke,
Lampen, Betten etc. für den öffentlichen als auch für den privaten
Bereich.
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Video:
Goethe-Institut: www.goethe.de/kue/arc/aug/de4764453.htm
Links:
Originalbilder der Möbel für den Kanzlerbungalow:
Bundesbildarchiv: http://www.bild.bundesarchiv.de/ Hier geben Sie wahlweise "Kanzlerbungalow, Bonn" und später "Bungalow Bonn" ein und sehen Originalaufnahmen der Sep Ruf-Einrichtung für Ludwig Erhard.
http://www.german-architects.com/de/projekte/bau-der-woche-detail
/27402_kanzlerbungalow
http://www.welt.de/kultur/article3561372/In-diesem-Bungalow-wohnten-unsere- Kanzler.html |
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Die auf dieser Homepage gezeigten Entwürfe von Sep Ruf unterliegen
dem Urheberrecht und sind geschützt. Die Bilder entspringen der
Internetseite "Ruf Ackerberg - Atelier für Design".
Näheres über die Arbeiten von Prof. Sep Ruf und der Familie Ruf finden Sie auf der Website:
www.ruf-ackerberg.de |
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